An die Arbeit

Ein Abstecher zu „Irrungen, Wirrungen“ und Halbwahrheiten

Die  Arbeit der Schreib-Teams an den fünf Manuskript-Abschnitten der neuen, modernen eff.i19 ist beendet. Ihren Weg hat Effi längst noch nicht gefunden, aber eingeschlagen. Statt eines weiten Felds findet sie in England im Garten ihres Onkels eine Metapher für das Leben. Bestehend aus Irrwegen verletzter Gefühle, Wüsten, akkurat geregelten Pflanzungen, die Erfolge kennzeichnen, und langlebigen Koikarpfen. Die Beobachtungen unseres Cottbuser Teams ziehen eine Klammer um das, was eff.i19 zeigt: Es gibt für junge Menschen heutzutage nicht mehr den einen, vorgegebenen Lebensweg. Es gibt viel Wildwuchs, Abschnittwechsel, bis zur schrebergartenesken Ordnung. Alles gehört dazu, es liegt am Weg. Unterwegs sein lohnt sich. Denn die Erwachsenen haben auch mal jung angefangen!

Effi bog in eine sich endlos vor ihr erstreckende Allee ein. Ein sanfter Wind fuhr durch die Blätter der riesigen Bäume und ließ sie leise rascheln. Konzentriert und doch ein wenig unsicher, was sie erwarten würde, setzte Effi ihren Weg mit ihrem rumpelnden Rollkoffer fort. Je weiter sie ging, desto unscheinbarer wurden die Bäume um sie herum, denn hinter ihnen konnte Effi bereits den Umriss eines gewaltigen Herrenhauses erkennen. Das Grundstück war von einem hohen Zaun umgeben, an ihm war ein Schild angebracht, auf welchem man die Hausnummer lesen konnte.

Verunsichert warf Effi einen Blick auf den Zettel, auf den ihr Vater die Adresse ihres Onkels geschrieben hatte. Sie war richtig. Zögernd legte sie ihren Zeigefinger auf den Klingelknopf und drückte ihn. Durch die dicken Metallstäbe des Zauns hindurch konnte Effi beobachten, wie sich die große Flügeltür mittig des Gebäudes öffnete und ein etwas dicklicher, breit grinsender Mann heraustrat. In seiner rechten Hand hielt er einen Schlüsselbund mit vielen Schlüsseln unterschiedlichster Formen und Größen und klimperte damit herum.

„Einen Moment“, murmelte er, während er sich daran machte, das Tor aufzuschließen, „du musst Effi sein!“
Er zog einen der beiden Torflügel schwungvoll zur Seite.

„Ja“, antwortete Effi verlegen und betrat das Grundstück. Das Haus war riesig. Es hatte drei Stockwerke und war weiß verputzt. Das Dach war spitz, aufwendige Muster verzierten die Giebel. Zudem gab es viele große, aber auch kleine Fenster, an denen vereinzelt Blumenkästen hingen. Der Rasen schien frisch gemäht und links entdeckte Effi einen kleinen Springbrunnen, der ruhig vor sich hin plätscherte.

„Jetzt lerne ich dich endlich kennen!“, rief ihr Onkel. Er war an die Haustür gekommen, während Effi den Brunnen begutachtet hatte. Unsicher blickte sie ihn an.
„Na komm schon, bloß nicht so schüchtern!“ Er lachte und nahm ihr den Koffer ab.

Luisa

 

Das weite Feld als geheimer Garten

Der Garten war in fünf Abschnitte eingeteilt, die sich strahlenförming in der Mitte der Terrasse trafen. „Okay, Effi“, sprach sie sich selbst Mut zu: „Du arbeitest dich einfach von rechts nach links vorwärts.“ Ihre großen roten Gummistiefel schlackerten um ihre Jeans, während sie über die graue Terrasse auf den Garten zulief. Schnell verschwand sie zwischen den hohen Hecken des grünen Labyrinths.

Zwischen den Hecken ragten immer wieder Rosenknospen hervor, die sich durch das Grün nach oben gekämpft hatten. Während Effi sich ihren Weg durch die Pflanzenmauern suchte, zählte sie die Blüten. Und immer wieder geriet sie in Sackgassen, wo Skulpturen von Menschen standen, die aussahen, als seien sie Büchern über das Römische Reich entsprungen.

Bei Blüte 183 angelangt, hörte Effi auf einmal ein Rascheln.

Sie drückte sich an die Hecke und ihr Atem wurde schneller. Hinter der nächsten Ecke musste jemand sein.
„Effi?“, brummte jemand.
„Oliver?“ Effi ging um die Ecke und entdeckte ihren Onkel auf einer gusseisernen Parkbank. Vor ihr eröffnete sich eine kreisrunde Rasenfläche, mit einem prächtigen Springbrunnen in ihrer Mitte und Parkbänken drumherum.
„Was machst du hier?“, fragte Oliver.
Effi antwortete: „Den Garten anschauen. Cooles Labyrinth übrigens.“
Oliver stand auf: „Thank you. Weißt du was, ich werde dich begleiten. Komm mit, hier geht es lang.“

Nach einigen Minuten trafen die beiden auf die Grenze zum zweiten Gartenteil. Effi blieb kurz stehen und kratzte sich am Kopf. Vor ihr lag eine Wüste, eine Wüste mit Kakteen und Felsen, die sehr nach Ockerstein aussahen. Die Kakteen hatten viele verschiedene Formen und Farben, viele mit prachtvollen Blüten. Und die meisten von ihnen waren in abstrakten Glashäuschen, vermutlich wegen der Kälte.
„Hast du das alles aufgebaut?“, fragte Effi, während sie mit ihren Gummistiefel einen Graben in den weichen Sand zog.
„Warum fragen mich das immer alle? Es gab eine Zeit, da war ich fitter. Und zu deiner Frage: Ja. Ich habe jeden der Gärten gestaltet. Naja, außer vielleicht dem Labyrinth, das habe ich nur etwas aufpoliert“, erklärte Oliver stolz.
„Und wieso eine verdammte Wüste? Und das hier?“ Sie tippte mit ihren Fingernägeln an ein Glashäuschen, das wie eine Pyramide aussah.
„Nun Lady Effi, jeder Teil dieses Gartens erinnert mich an einen Teil meines Lebens,“ antwortete Effis Onkel.
„Und was soll bitte ein Labyrinth darstellen? Die Suche nach einem College?“ Effi ging zum nächsten Glashäuschen. „An meine Kindheit“, erklärte Oliver als wäre das vollkommen selbstverständlich.

„Und diese Wüste, die wie die Kulisse eines Wild-West-Streifen aussieht?“ Nun war Effi aber neugierig.
„An Vegas.“ Wieder die scheinbare Selbstverständlichkeit in der Stimme ihres Onkels.
„Vegas?“ Er hatte es tatsächlich geschafft, sie zu überraschen.
„Las Vegas“, half Oliver aus
„Was hast du da so gemacht?“ Effi ging zum nächsten Glaskasten und betrachtete einen besonders schönen Kaktus.
„Carnegiea gigantea“, sagte Oliver.
„Was?“, fragte Effi.
„Der Kaktus,  Carnegiea gigantea, so heißt er“, erklärte Effis Onkel.

„Und was war mit Las Vegas?“, hakte Effi nach.

„Ach Effi, hör auf in der Vergangenheit zu leben. Be happy. Lass uns weiter gehen“, lenkte Oliver ab und ging weiter. Effi sah ihm nach. Für so einen kleinen Mann, mit so kurzen Beinen, konnte er erstaunlich schnell laufen. Langsam folgte sie ihm. Oliver stand bereits in der Mitte des dritten Gartens, auf einer Wegkreuzung.
„Das ist die Mitte.“
Er bereitete demonstrativ die Arme aus. Die Kreuzung auf der die zwei standen, war umringt von roten und weißen Rosen. Am Ende des Weges stand ein kleiner Teepavillon. „Ich denke, das ist die Englische Gartenbaukunst“, riet Effi. „Right young Lady! Und erkennst du vielleicht noch etwas? Etwas mit den Rosen?“
Sie drehte sich im Kreis. Die roten Rosen waren die Kreuzung entlang gepflanzt und wie ein X legten sich dann noch zwei Reihen der weißen Rosen darüber.
„Die Englische Flagge?“ Effi war sich nicht hundertprozentig sicher.
Oliver strahlte: „Richtig. Ist das nicht romantisch mit den ganzen Rosen?“

„Schon“, murmelte Effi. „Warte, lass mich raten, du verbindest mit diesem Garten eine Frau?“

Olivers Blick wurde abwesend. „Sybill, die Mutter von Jerry, die Frau meines Herzens. Ja. Ich war so verliebt, so unglaublich verliebt. Ja, ja über beide Ohren. Und sie hat mich genommen, obwohl ich so arm war wie eine Kirchenmaus. Ja sogar das Haus verpfänden musste. Doch sie ist bei mir geblieben.“

„Du hattest kein Geld mehr?“ Effi hatte vollkommen den Faden verloren.
Oliver schüttelte den Kopf. „Effi, Geld ist doch nicht wichtig. Hauptsache, die Liebe ist da. Nicht wahr?“

„Schon“, murmelte Effi, „aber du . . .“ Sie wurde unterbrochen. „Genau Effi, nur die Liebe zählt und jetzt komm, bevor wir noch Wurzeln schlagen.“ Wieder war der kleine Mann weg. Effi folgte ihm grübelnd. Immer diese Halbwahrheiten.

Von ihren Eltern hatte sie auch immer Ausflüchte gehört, wenn ihnen das Thema nicht passte. Und dann ein: „Dafür bist du noch zu jung, Effi.“

Effi starrte im Gehen auf den Boden und stockte erst, als der Rasen zu kleinen Kieselsteinen wurde und der Weg zu runden Steinplatten. Als sie den Kopf hob, stand sie in einem Zen-Garten. Das Geräusch von sich bewegendem Wasser drang an ihre Ohren. Oliver stand auf einer kleinen Brücke, welche sich über einen Koi-Teich erstreckte. Überall standen Bonsai, roter Ahorn oder Kirschbäume, die leider keine Blüten trugen. Das Wasser schlug kleine Wellen, als sich die Kois darunter bewegten. „Sehr ruhig hier, schön friedlich“, sagte Effi dann endlich und stellte sich neben ihren Onkel an das kleine Holzgeländer. Sie ließ ein Blatt ins Wasser fallen und die Kois stürzten sich darauf.

„Darf ich fragen, woher die Inspiration zu diesem Garten kommt?“ Effi ließ ein zweites Blatt fallen und beobachtete, wie sich Kreise auf der Wasseroberfläche ausbreiteten, nur um von den Kois wieder zerstört zu werden.

„Erfolgreiche Geschäfte im Osten und am Aktienmarkt. In dieser Zeit fand ich meinen inneren Frieden. Alles war perfekt, ich war – glücklich.“ Das letzte Wort ließ sich Oliver auf der Zunge zergehen, wie etwas Besonderes.
„Also lief es dann besser und du warst nicht mehr pleite?“
„Ach Effi, Geld ist eine Nebensächlichkeit, die Beziehungen, die bringen dich weiter.“ Oliver löste sich vom Anblick der Fische und lief erneut von Effi weg. „Wir kommen zum Ende“, seufzte er und öffnete ein altes grünes Gartentor. Es offenbarte einen kleinen Schrebergarten mit Gartenhäuschen und kleiner Holztrasse mit Schaukelstuhl.
„Schön hier, erstaunlich normal“, stellte Effi fest und sah über die Blumen und Gemüsebeete. „Die Sonne brach sich in den Apfelbäumen. Oliver ließ sich auf den Schaukelstuhl fallen.

„Und das ist das Ende, normal halt“, brummte er.

„Bereust du etwas in deinem Leben? Vegas vielleicht?“, fragte sie.

Das Rot des Sonnenuntergangs stimmte sie tiefgründig. „Ach Effi!“, seufzte ihr Onkel. „Es ist ein so weites Feld.“

Tamina

Fotos: flickr

Ein weites Feld

Von Pappe ist nur der Einband – was Fontanes Notizbücher verraten

Ihr ist Theodor Fontane schon länger ins Netz gegangen: Gabriele Radecke bringt seine 67 Notizbücher online. Seit 2011 arbeitet sie mit ihrem Team an der ersten digitalen und kommentierten Ausgabe zu einem Werk des Dichters, die über das Fontane-Notizbuchportal einsehbar ist. In Zahlen: Rund 10 000 digitalisierte Notizbuchseiten, sieben Register, unzählige Stunden des Entzifferns. Was die Forscherin sagen kann: Die Notizbücher spiegeln Fontanes gesamtes Werk wieder, seine Arbeit als Romanautor, Reiseschriftsteller, Journalist, Kritiker, Korrespondent. Gabriele Radecke verrät: „Zusätzlich gibt es darin Tagebuchaufzeichnungen und Briefentwürfe sowie jede Menge Alltagsnotizen, To-do-Listen, sogar ein Kochrezept.“ Hier erklärt sie, was ihre Lieblingspassage ist.

Fontanes Notizbucheinträge sind schwer zu entziffern, noch dazu mit Bleistift geschrieben. Können Sie sagen, warum er ausgerechnet zum Bleistift griff?
Gabriele Radecke: Fontane schrieb nicht nur mit Bleistift, sondern auch mit schwarzer und brauner Tinte, mit Blaustift und manchmal mit einem Rotstift. Den Bleistift verwendete er wohl aus praktischen Gründen für seine Unterwegs-Notizen und Skizzen, denn es wäre zu umständlich gewesen, mit Feder und Tintenfass im Theater oder im Museum zu sitzen, ohne eine feste Schreibunterlage. Außerdem zeichnet es sich besser mit dem Bleistift als mit einem anderen Schreibgerät. Feder und Tinte verwendete Fontane, wenn er an Kapiteln seiner „Wanderungen“ oder den Romanen schrieb. Den Rot- oder Blaustift benutzte er für die Überarbeitung seiner Notizen.

Gabriele Radecke in Karwe, in den Händen hält sie ein Faksimile des Notizbuches, das Fontanes Aufenthalt 1864 dokumentiert.

Sie hatten alle 67 von Fontane erhaltenen Notizbücher vor sich. Gibt es eine Passage, die Sie besonders mögen?
Gabriele Radecke: Ganz besonders gefallen mir seine Aufzeichnungen zu den „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ und hier speziell die Notizen, die er sich 1864 in Karwe am Neuruppiner See gemacht hat. Er besuchte die Familie von dem Knesebeck in ihrem Herrenhaus sowie die Kirche und den Kirchhof. Dort skizzierte er das Eingangsportal und die Grabstätte der märkischen Adelsfamilie und beschrieb die Gegenstände in der Kirche, die wir zum Teil heute noch sehen können.

 

Ist nachvollziehbar, wo Fontane seine Notizen machte?
Gabriele Radecke: Die Niederschriften entstanden entweder zuhause an seinem Schreibtisch oder unterwegs, wobei er auch dann die Notizbücher für seine Einträge auf einer festen Schreibunterlage abgelegt haben muss. Man erkennt auf den Blättern ganz gut die unterschiedliche Ausprägung der Schriftzüge. Es gibt Seiten, die Fontane sehr ordentlich geschrieben hat, bei denen er auch Gliederungen vornahm oder seine Gedanken in Listenform festhielt. Manche dieser Seiten haben sogar Überschriften. Das bedeutet, dass es sich hierbei um keine spontanen Notizen handelt, sondern dass sich Fontane vor dem Notizbucheintrag Gedanken darüber gemacht hat, was er denn auf welche Weise eintragen möchte. Darüber hinaus gibt es Notizbuchseiten, die eine unruhige Handschrift haben; manchmal fallen gezackte Buchstaben auf. Die Notizen entstanden entweder beim Fahren in der Kutsche oder in der Eisenbahn, oder vor Ort, etwa in einem Museum, einem Herrenhaus oder sogar im Theater noch während der Vorstellung.

Weiß man, wie oder wo Fontane die Notizbücher aufbewahrte, wenn er sie auf Reisen dabeihatte?
Gabriele Radecke: Da er seine Notizbücher häufig unterwegs benutzte, musste er sie immer griffbereit haben. Ich vermute, dass er sie in der Jackentasche beförderte.

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Wenn Fontane gewusst hätte, dass seine Notizen nach 150 Jahren öffentlich gemacht werden, hätte er sich zurückgehalten – oder behandelte er seine Aufzeichnungen von Anfang an als „open source“?
Gabriele Radecke: Die Frage lässt sich leider bislang nicht beantworten. Wir wissen nur, dass Fontane viel mehr Notizbücher als die 67 überlieferten geschrieben hat. So belegen etwa Briefe, die er seiner Frau 1852 aus England geschrieben hat, dass er während dieser Zeit schon Notizbücher geführt hat. In eines hat er einen kleinen Brief und eine Haarlocke seines ältesten Sohnes gelegt. Vielleicht wurden nach Fontanes Tod viele Notizbücher, wie etwa auch sein Briefwechsel aus der Verlobungszeit, vernichtet, weil sie zu private Aufzeichnungen enthielten. In den Notizbüchern, die wir heute zur Verfügung haben, gibt es jedenfalls keine intimen Geständnisse.

Wo haben Sie gelernt, Fontanes Handschrift zu entziffern?
Gabriele Radecke: Während meines Studiums und durch viel Üben habe ich mich in seine Handschriften eingelesen. Am besten gelingt es, indem man bereits entzifferte Texte, etwa gedruckte Brieftexte, mit der Original Briefhandschrift Fontanes vergleicht. Allerdings gibt es in seinen Notizbüchern einige Stellen, die mein Team und ich bislang noch nicht entziffert haben oder wo wir sehr unsicher sind, ob wir das richtige Wort getroffen haben. Das ist etwa bei einer seiner Theateraufzeichnungen der Fall.

Hatte Fontane einen speziellen Laden in Berlin, in dem er Notizbücher kaufte?
Gabriele Radecke: Ja. Fontane kaufte seine Notizbücher bei drei Berliner Schreibwarenhändlern: Albert Henning in der Brüderstraße und in der Leipziger Straße bei Otto Walker und Fr. Wolffhardt. Das verraten uns die Firmenklebchen, die in einigen Büchern noch vorhanden sind. Die Notizbücher sind im so genannten Kleinoktav-Format, etwa zehn mal 17 Zentimeter groß. Es sind preiswerte Pappbändchen mit unterschiedlichen Einbänden, die zum Teil aus Papierresten hergestellt wurden; nur wenige haben ein Lesebändchen oder sind in Leder eingebunden. In unserem Fontane-Portal kann man die unterschiedlichen Einbände sehen.

Fotos: Privat

Als Leiterin der Theodor Fontane-Arbeitsstelle Göttingen verantwortete die Berlinerin Dr. Gabriele Radecke die Herausgabe der Großen Brandenburger [Fontane-]Ausgabe. Die fortlaufende, digitale Edition von Theodor Fontanes Notizbüchern entsteht an der Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Universität Göttingen und der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek. Für ihr besonderes Engagement in der Vermittlung zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit wurde Gabriele Radecke 2017 mit dem Preis des Stiftungsrats der Universität Göttingen ausgezeichnet. Ihre Arbeit verdeutlicht in bisher einzigartiger Dichte, wie Fontanes Notizbücher die Entstehung seines gesamten Werkes begleitet und geprägt haben.